Montag, 11. Juni 2007

Resümee

Dieser Kirchentag hat mir äußerst gut gefallen.
In all der Fülle hatte ich mir ein genaues Programm ausgearbeitet, blieb aber dabei nicht hängen, ließ mich führen vom lebendigen Geist Gottes oder von Freunden zu anderen interessanten Punkten führen.
Für mich war das alles stimmig.
Ich hoffe, ich kann auch einiges andere, das ich versäumt habe noch nachlesen (im Internet oder im Buch des Kirchentags).
Diese Texte sind wirklich sehr interessant.
Erschütternd die Hoffnungslosigkeit der jungen Menschen im Vortrag "Zeit, dass sich was dreht"!

Ich wünsche allen, die dabei waren, daß sie davon bereichert wurden!
Schade, daß Claudia nicht dabei war, sie ist eine ausgezeichnete Fotografin und macht so wunderbare Fotos, die zu Herzen gehen.

Sonntag, 10. Juni 2007

Sonntag




Die Pendelbusse zu den Poller Wiesen haben erstaunlich gut funktioniert!
Der Abschlußgottesdienst hat mir sehr gut gefallen, eine wunderbare Stimmung, scharfe Worte und ungeplante Einlagen, die genau passten (z.B. die rauchausstoßende alte Lok bei der Stelle mit der Klimaverschmutzung in der scharfen und aufrüttelnden Predigt).


Danach hatte ich noch Zeit den Kirchentag bei einem Spaziergang in der Weinbergen bei Bonn ausklingen zu lassen, bevor ich mit dem Nachtzug wieder nach Wien zurückfuhr.

Samstag, 9. Juni 2007

Samstag

Bibelarbeit mit Richard Rohr, einem tief spiritullen Menschen und doch ganz menschlich.

Im Zentrum Liebe dann das Thema "Lust und Liebe in der Bibel"!
Pierre Stutz sagt uns, daß in der Bibel keine Leibfeindlichkeit zu finden ist, wie im Hohen Lied der Liebe zu sehen ist. Es wird die verantwortliche Gestaltung der Sexualität eingefordert. Oft wurde diese Stelle bloß als Metapher verstanden, doch in der Bibel in gerechter Sprache wird versucht, dem Urtext zu entsprechen, und das Erotische anzusprechen (Ein stöhnnder Schoß).
Diese Dimension der Liebe sollten wir nicht aus dem Gebet ausschließen, wenn wir ganzheitlich sein wollen. Es ist gut, die schöpferische Kraft der Sexualität zu (er-)leben, in Nähe und Distanz. Die Liebe ist nicht zu haben, sie ist immer im Werden!
Herbert Haag sagt: Es geht im Hohen Lied um die Liebe zweier junger Menschen, es kreist um das Glück der beiden Liebenden.
Mechthild von Magdeburg betont die erotische Dimension des Glaubens.
Sölle schrieb: Gott braucht Freunde und Freundinnen.
Mystik sollte nicht nur in Klöstern gelebt werden, sondern auch von ganz normalen Glaubenden im Alltag.
Simone Weill: Ich bin voll da und ganz weg (Das Aufgehen in der Liebe).
Origenes: Eros ist eine himmlische Macht.
Wunnibald Müller: Küssen ist beten.
Walther Schubert schrieb schon 1941 ein Buch über Religion und Eros.

Ingried Riedel sprach dann über die Formen der Liebe in der Bibel.
1) Der Sündenfall - ein negatives Bild der Liebe . Schuld, Scham, Zweifel, das Brechen von Tabus.
Jeder Mensch hat Sehnsucht nach Berührung.
In der Blöße entdecken wir unsere Verletzlichkeit.
Dabei ist es bedeutsam, achtsam miteinander umzugehen.
2) Das Liebespaar im hohen Lied
Der Garten wird in der Wüste als Ort des Lebens empfunden, d.h. wir müssen die Liebe kultivieren. Die Freiheit des Suchens und Findens muß immer bestehen bleiben!
Sonst kann die Lust erlöschen.
Interessant bei dieser Stelle ist auch, daß die Frau zu ihrem Begehren steht.
3) Die Begegnung mit Maria Magdalena im Garten
Jesus und Maria Magdalena als Paar?
Man muß wissen, daß es der Normalfall war, daß ein Rabbi verheiratet war und das war so selbsterständlich, daß es gar nicht extra erwähnt werden mußte.
Doch Jesus als Lediger wurde von der Kirche so hochstilisiert, daß dieses Bild als Vorbild für das Priestertum diente.
Maria Magdalena war immer mit Jesus dabei.
Ernst Eggimann: Ich stelle mir vor, du (Jesus) hättest Maria Magdalena geliebt ...
Was wäre anders?
Die Kirche sollte uns wieder lehren wie wir ganzheitlich und gesund mit der Liebe umgehen können.
Das wäre so wichtig und höchst an der Zeit.

Pierre Stutz ist es wichtig, daß wir selbst mit unserem Leben die Bibel weiterschreiben.
Wir brauchen Rituale, Strukturen, um Zeit füreinander zu haben.
Anstatt uns leben zu lassen!
Veränderungen machen anziehend. Wenn wir ganz wir selbst sind, werden wir auch interessant für andere.
Ein Freundeskreis bringt neue Perspektiven ins Leben hinein.
Eine Forderung kam auf: Die Gottesdienste sollten sinnlicher gestaltet werden.
Es sollte mehr Raum zum Nachsinnen gegeben werden.


Nachmittags dann zum Tanzgottesdienst, wo alle mitmachen konnten, Berührung stattfand, wir einander näher kamen.
Schade, daß die Anfahrtszeiten immer so endlos sind!


Am Abend zum Chorfest in die Trintatiskirche.
Eine Freude den schwungvollen Liedern zuzuhören.

Freitag, 8. Juni 2007

Freitag

In der Früh eine sehr persönliche Bibelarbeit mit Richard Rohr.
Wir alle sind von Zeit zu Zeit Propheten. Die Häresie der westliche Kirche ist, daß sie die dunklen Seiten nicht anerkennt. Wenn der Verstand es erkennt, ist es nicht mehr Gott. Wir brauchen immer Objekte. Es ist kein Erfahrung des Habens, sondern des Angenommenseins. Du brauchst deine Erfahrungen nicht mehr einteilen in das, was dir paßt und was nicht. Wir müssen die Widersprüche aushalten. Intellektuell kannst du ihn nicht auflösen, sondern nur im praktischen Tun. Sonst bist du innerlich geteilt.

Am Vormittag dann die befreiende Sicht der Gebote aus jüdischer Sicht mit Ben Chorim.
Ihr sollt heilig sein, wie ich (Gott) es bin! Gebote werden dem Menschen angeboten, er kann ablehnen, aber dann verfehlt er sein eigentliches Ziel, wird nicht glücklich.

Beim Mittagsgebet der Ionah Community, das sehr erdverbunden ist und wohltuend.

Am Messegelände die interessante Ausstellung über die Bibel in China.


Draußen lebendige afrikanische Tänze.


Musizieren in der Stadtbahn.


Feierabendmahl in der Pfarrgemeinde am Ort: Eine Bildmeditation "Auf dem Brot sitzen", auseinanderdriften statt gemeinsam in freundschaftlicher ökumenischer Verbundenheit.
Danach ins Gespräch kommen bei der Agape. Endlich Obst!


Am Abend dann noch nach in die alte Schiffahrtskirche St, Maria in Lyskirchen am Rhein, wo eine ungemein dichte Stimmung war zum Thema Nacht in seinen vilefältigen Fasetten. Eine berührende Musikmeditation zu Beginn, Gedichte über die Nacht über Wissenswertes zu Schlafstörungen bis zum persönlichen Bericht einer Mitarbeiterin der Telefonseelsorge.

Donnerstag, 7. Juni 2007

Donnerstag

Am Morgen die total sichtverändernde Bibelarbeit mit Jörg Zink.
Der Satan als Diener in Gottes Hofstaat, seine wichtige Rolle als Generalankläger.




Danach in der feministischen Basisfakultät die sehr anschauliche Auseinandersetzung mit dem Thema Krisen aus einer befreienden weibliche Sicht. Mit Pantomime, die beeindruckend die Gefühle und Situationen schildert, die zu Krisen führen. Einsamkeit, Trennung, Armut, Krankheit. Sich aus dem grauen Gewand der Hoffnungslosigkeit herausschälen und das grüne Gewand der Hoffnung, der Gemeinsamkeit, des Glücks, der Poesie und des Humors anziehen.
Die Krise schafft den Blick für Neues, entreißt die Umstände dem Ungefragten.
Es braucht ein Netz, das auffängt und mitträgt. Es braucht Begleiter, die mitgehen.
Das griechische Wort heißt eigentlich Entscheidung und "krinein" ausscheiden, aussondern, klarer sehen. Aneinander können wir Trost finden.
Im Verlust werden wir in etwas Größeres hineingenommen.
Die Nacht als Grenzgebiet erfahren, sowohl eine Prüfung als auch als Ort der intensiven Gotteserfahrung.



Am Nachmittag beim ökumenischen Gottesdienst nach der Limaliturgie, Bischöfin Jepsen faßt den Weg der Ökumene sehr persönlich zusammen. Es sind auch andere prominente Bischöfe aus der anglikanischen und altkatholischen Kirche anwesend. Dazu Gesänge aus Taizé aus vollen Kehlen gesungen mit berührenden Solos.




Nach dem Ausspannen in einem Cafe am See zum Musiktheater clara.francesco der Missionszentrale der Franziskaner in der Auferstehungskirche in Böcklemünd, das die inneren Gefühle von Klara tänzerisch ausdrückt, dazu die Gegenstimme, die alles hinterfragt. Sehr berührend! Die Tänzerinnen oft mitten im Publikum. Zum Anschauen für alle, die es versäumt haben, gibt es kurze Auschnitte davon im Internet.





Am Abend der Heilungsgottesdienst der charismatischen Erneuerung mit rhythmischen Lobpreisliedern, persönliche Zeugnisse, die Mut machen, Gott mehr zuzutrauen, daß er heilen kann, wenn wir gemeinsam in aller Offenheit dafür beten.
Wir müssen aber aufpassen, daß die Sehnsucht nicht zum Zwang wird. Heilung geschieht nicht automatisch.
Die Wiederentdeckung der Nähe Gottes, Leib- und Seelsorge tun.
Aus einem Lied, das die Situation beschreibt: Endlose Kämpfe, Herzen entzweit, Mann gegen Frau, jung gegen alt. Komm heile uns!



1. Tag Mittwoch


Einstimmung beim Tagzeitengebet in St. Aposteln



Gemeinschaft erleben beim Eröffnungsgottesdienst am Roncalliplatz.
Eine beeindruckende Predigt mit Worten, die bewegen, schwungvolle Lieder singen (beim meditativen Lied Nada te turbe paßte es nicht ganz), neue Worte bilden mit riesigen Buchstaben, aber auch untereinander mit kleinen Kärtchen - eine innovative Idee, um ausdrücken, daß Gottes Wort uns bewegt!

Abend der Begegnung:
In die fröhlichen Gesichter der Menschen schauen. Viele Menschen, zusammenkommen, das Leben feiern, berührt werden von Kinderstimmen auf der Bühne.


Dazwischen mein alternatives Kulturprogramm: Gideon Krämer mit der Camerata baltica mit modernen Komponisten, hervorragend gespielt und als Kontrastpunkt, um zur Ruhe zu kommen.
Erstaunlich die Toleranz in der Philharmonie: Ich konnte mit kurzen Hosen und T-Shirt hinein!

Mittwoch, 6. Juni 2007

Angekommen

Ich bin angekommen!
Wir sind zu dritt von Wien mit dem Nachtzug in der Früh angekommen.
Ich bin bei einem Informatiker m Grünen untergebracht.
Ideal für mich!
Im Moment stelle ich mir gerade die Highlights zusammen und werde danach in die Stadt fahren, um die Sehenswürdikeiten anzuschauen und um mich in der Stadt zu orientieren.
Es dürfte noch sehr heiß werden!
Und es gibt auch schon Veranstaltungen!
Um 12 Uhr mittags möchte ich zum Tagzeitengebet nach St. Aposteln schauen.
Und am Abend natürlich zum Eröffnungsgottesdienst auf die Poller Wiesen.
Mit der Bahn bin ich schon vorbeigefahren.

Bis bald!